Sexuelle Unlust bei Frauen

Die 5 häufigsten Ursachen der sexuellen Unlust bei der Frau

Sexuelle Unlust kann jede Frau in jeder Phase ihres Lebens treffen. In diesem Artikel erfährst du die 5 häufigsten Gründe dafür. Die Lustlosigkeit betrifft Männer wie Frauen, doch die Gründe sind teilweise aufgrund der hormonellen Unterschiede anders. In diesem Artikel behandle ich deshalb speziell nur die sexuelle Unlust der Frau.

Als Sexologin und Sexological Bodyworkerin begleite ich Frauen aus ihrer Lustlosigkeit in eine lustvolle Sexualität. Wichtig ist mir, dass die Frauen verstehen, warum sie in der sexuellen Unlust gelandet sind.

Erst das Verständnis über die Zusammenhänge im Körper ermöglicht einen bewussten Ausstieg aus diesem Teufelskreislauf. Oftmals ist dabei auch der Partner bzw. das Paar gemeinsam gefordert.

Häufigkeit der sexuellen Unlust bei Frauen

Jede 10. Frau leidet unter ihrer sexuellen Unlust, das heißt sie verspürt einen Leidensdruck. Doch die wenigsten davon suchen sich aktiv Hilfe, obwohl es diese gäbe.

Gerade die weibliche sexuelle Unlust wird manchmal als „normal“ hingenommen.

Gesellschaftlich bekommen wir schon sehr früh das Bild des Mannes, der immer will und der Frau, die selten will, mit auf den Weg. Dies führt dazu, dass Frauen davon ausgehen, dass das einfach so ist. Beide Bilder stimmen jedoch so nicht.

In meine Praxis als Sexologin kommen Frauen, die ihre Lust auf Sex vermissen, die endlich wieder ihren Zugang zu ihrer Weiblichkeit und ihrer Lust finden wollen.

Die gute Nachricht für dich schon vorab: 

Du kannst den Zugang zu deiner sexuellen Lust und Libido ganz bewusst wieder entdecken.

Wann spricht man von sexueller Unlust bei der Frau?

Es gibt immer wieder Phasen im Leben die mehr oder weniger lustvoll sind. Gerade stressige Zeiten im Job oder privaten Bereich können dazu führen, dass du als Frau keine Lust auf Sex hast. Das ist ganz normal. 

Der Leidensdruck entscheidet ob sexuelle Unlust eine sexuelle Störung ist.

Von sexueller Unlust oder Lustlosigkeit spricht man, wenn du selbst oder ihr als Paar einen Leidensdruck deswegen verspürt und dein sexuelles Verlangen über längere Zeit den Nullpunkt erreicht hat. 

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer situationsabhängigen und einer dauerhaften Lustlosigkeit.

Die 5 häufigsten Ursachen der sexuellen Unlust

1. Stress – Ein Hauptgrund für die weibliche Unlust

Job, Kinder, Haushalt, private Verpflichtungen und vielleicht noch der Hund als Draufgabe. Nicht selten sind Frauen von früh bis spät damit beschäftigt, all dies unter einen Hut zu bringen. Oftmals merken diese Powerfrauen nicht, dass sie Höchstleistungen vollbringen, denn sie sind vollgepumpt mit Adrenalin – dem Stresshormon. Erst abends fallen sie erschöpft ins Bett und gedanklich sind sie da schon wieder beim nächsten Tag.

Dauerstress führt physiologisch zu sexueller Unlust

Dieser Dauerstress führt zu Angespanntheit, Verspannungen, Gereiztheit, Müdigkeit, Depressionen und vieles mehr. Durch die chronische Überforderung der Frau kommt es häufiger zu Konflikten in der Beziehung, die zusätzlich für Stress sorgen.

Der laut ausgesprochen oder still vermittelte Unmut über den Sexmangel in der Beziehung durch den Mann, bringt die Frau weiter unter Druck. Tage und Wochen vergehen, doch die Lust will sich einfach nicht einstellen. Dem Mann zu liebe es einfach geschehen zu lassen, war vielleicht zu Beginn eine Option, doch sehr oft führt genau diese Lösung dazu, dass der Körper sich noch mehr dagegen sperrt. Was tun, um die Beziehung nicht zu gefährden? Viele Gedanken und Ängste machen sich breit – die Lust bleibt verschollen.

All diese Stressoren führen zur chronischen Aktivierung des Stressnervs – des Sympathikus. Dieser hemmt die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone und führt so zur sexuellen Unlust der Frau. Rein physiologisch braucht die Entstehung der Lust Entspannung, das heißt die Aktivierung unseres Entspannungsnervs – des Parasympathikus.

Ein objektiver Blick auf die Gesamtsituation ist hier entscheidend und notwendig.

Eine Lösung aus diesem Teufelskreislauf gibt es. Jedoch Bedarf es hier in den meisten Fällen professioneller Hilfe, in dem die Frau diese Zusammenhänge erstmals versteht und dann bewusst aufzulösen lernt. 

Wir können nämlich unser Nervensystem austricksen und ganz bewusst lernen, in relativ kurzer Zeit in eine Entspannung zu gelangen, die notwendig ist, dass Lust überhaupt entstehen kann.

Beruflicher und privater Stress sollte reduziert werden. Oftmals hilft es mit einer aussenstehenden Person darüber zu sprechen. Diese hat oftmals einen anderen Blick auf die Situation und kann hier vielleicht Möglichkeiten aufzeigen, wie dies gelingen kann. 

2. Ein zu geringer Nutzen beim Sex führt zu sexueller Unlust der Frau

Hast du dir schon mal überlegt, was dir persönlich Sex bringt? Was ist der Nutzen bzw. das Positive am Sex? Kannst du Sex für deine Entspannung und deinen Lustgewinn genießen?

Sexuelle Funktionsstörungen und wenig lustbringende Vorlieben des Mannes bewirken manchmal sexuelle Unlust der Frau

Nicht selten beklagen sich Frauen, dass ihr Mann viel zu früh kommt und sie so einfach auf halber Strecke der Lust ohne Orgasmus zurückbleiben. Dies ist auf Dauer super frustrierend und der Körper schaltet mit der Zeit auf lustlos.

Auch Erektionsprobleme des Partners können zur sexuellen Unlust der Frau beitragen. Ebenso spezielle Vorlieben des Mannes, die du vielleicht zu Beginn noch mitgemacht hast, die dir aber eigentlich nicht wirklich viel für deine Erregung bringen, die dir vielleicht sogar unangenehm sind, können Lustlosigkeit zur Folge haben. Ohne die entsprechende Ehrlichkeit sich selbst und dem Partner gegenüber wird eine Lösung dieser lusthemmenden Situation schwierig. In diesem Fall ist es nämlich notwendig, dass der Partner seine sexuellen Fähigkeiten erweitert und sich professionelle Hilfe sucht.

"Falsche" Berührungen lösen oftmals Stress und Unlust aus

Manchmal werden bereits die Berührungen des Partners als unangenehm empfunden und lösen unbewusst innerlich eine Abwehrhaltung aus. Dies kann einerseits an der Art der Berührung liegen und anderseits am unbewussten Nervensystem, dem Sympathikus – dem Stressnerv, der aktiviert ist/wird.

Ist die Berührung generell zu schnell, zu leicht oder erfolgt diese zu schnell an erogenen Stellen, die noch gar nicht dafür bereit sind, geht der Körper automatisch in einen der drei Modi über: Starre, Flucht oder Angriff – das Ergebnis der Sympathikus-Aktivierung.

Vielleicht kennst du das: Dein Partner berührt dich und du spürst, dass du steif wirst, dass du weg willst, dass du nicht mehr atmen kannst. All das sind unbewusste Reaktionen des Nervensystems, das durch die Berührung getriggert wurde.

Mangelnde Zeit beim Vorspiel begünstigt sexuelle Unlust der Frau

Immer wieder fehlt den Männer das Gefühl, das Wissen und die Geduld eine Frau durch liebevolle, präsente, langsame Berührung am GANZEN Körper in ihre Lust zu führen. Hat Mann Lust auf Sex, so ist dieser nicht selten bereits „ready“ und viel zu gierig auf die Frau.

Ist dies der Fall in deiner Beziehung, so gilt es hier einen neuen gemeinsamen Zugang zu finden, dass auch du Zeit und Raum bekommst, in deine Lust zu kommen.

Wenn du merkst, dass dich die Berührungen des Mannes frustrieren, dann sucht gemeinsam Hilfe. Berührung kann man tatsächlich lernen und dann wird sie auch wirklich schön und führt dazu, dass du dich dabei entspannen kannst.

Frau sexuelle Unlust

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3. Die eigene mangelnde sexuelle Entdeckung der Lust und Erregung führt zu Unlust

Sexuelle Unlust bei Frauen hat oftmals einen eingeschränkten Kontakt zum eigenen Geschlecht, der Vulva (das äußere weibliche Geschlecht) und der Vagina (das innere weibliche Geschlecht) zur Folge.

Fehlende Erotisierung des weiblichen Geschlechts schränkt die Lust ein. 

Die fehlende Erotisierung und Sensibilisierung des eigenen Geschlechts, führt dazu, dass der Zugang zur eigenen Lust und Erregung eingeschränkt ist. Dies lernen Frauen in der eigenen achtsamen Masturbation. Wenn du selbst noch nie masturbiert hast oder hier ein sehr eingeschränktes Ritual hast, wie du zum Orgasmus kommst, so kann dir hier ein Sexualcoaching helfen, einen neuen Zugang zu deiner Lust zu finden.

Dein Körper sollte gefallen an der Lust finden.

Die Vulva und Vagina sind selten von Haus aus hoch erogene Zonen. Durch achtsame bewusste Stimulation kann sich dies jedoch ändern. Wenn du spürst, dass du immer mehr Zugang zu deiner Lust bekommst und auch lernst, wie du diese ganz bewusst aktivieren kannst, dann macht Sex auch wieder Spaß. Dein Körper findet Schritt für Schritt immer mehr Gefallen an der Lust und Erregung und will dies immer öfter haben.

Deswegen ist es wichtig, dass du selbst auf Entdeckungsreise gehst. Du darfst auch Sextoys dazu verwenden. Wichtig ist, dass du dabei Gefallen findest und es für dich gut und erregend ist. Solltest du ein Spielzeug für dich entdeckt haben, dann bau es auch im Paarsex ein.

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4. Lustlos durch ein hormonelles Ungleichgewicht

Nicht nur chronischer Stress führt zu Veränderungen im weiblichen Hormonhaushalt. Die Frau unterliegt lebenslang hormonellen Schwankungen, die mitunter zu sexuellen Unlust der Frau beitragen.

Frauen werden stark von ihren Hormone gesteuert - diese haben Einfluss auf die weibliche Lust.

Auch die Schwangerschaft, die Geburt und die nachfolgende Zeit des Stillens, die Menopause oder aber ein unregelmäßiger Zyklus können zu einem hormonellen Ungleichgewicht führen, so dass, das sexuelle Verlangen stark reduziert ist.

Ebenso können Schilddrüsenprobleme verantwortlich für deine sexuelle Unlust sein.

Besprich deine sexuelle Unlust mit deinem Gynäkologen, damit er entsprechende Untersuchungen und Therapien durchführt.

5. Die Pille als Ursache für die sexuelle Unlust

Die Antibabypille ist zwar eine gute Sache und schon längst nicht mehr die Hormonbombe wie noch vor einigen Jahren.

Leider führt die Pille bei manchen Frauen zu sexueller Unlust und senkt das sexuelle Verlangen massiv.

Die Ursache liegt in den Hormonen, die die Pille zur Verhütung der Schwangerschaft enthält. 

Besprich mit deinem Gynäkologen deine Verhütung. Es gibt ebenso hormonfreie sichere Verhütungsalternativen beziehungsweise bei der Antibabypille ganz unterschiedliche Zusammensetzungen, die sich unterschiedlich stark auf die Libido der Frau auswirken können.

Antibabypille sexuelle Unlust Frau

Was kannst du gegen deine sexuelle Unlust tun?

Vielleicht hast du dich bereits in den 5 erwähnten Gründen der Lustlosigkeit wiedergefunden. Wir Menschen sind komplexe Wesen – oft komplexer als uns lieb ist. Diese 5 Ursachen sind die häufigsten Gründe, die mir als Sexualtherapeutin in der Praxis begegnen. Es gibt natürlich noch viele andere und nicht selten, ist es eine Mischung verschiedener Ursachen. 

Es ist wichtig, dass du in dich reinhörst und reinfühlst, was du bräuchtest, dass deine Lust wieder zurückkommen darf/kann? Hier kann ein Gespräch und eine professionelle Begleitung im Rahmen einer Sexualtherapie helfen. 

Im körperorientiertem Sexualcoaching lernst du Techniken, um einerseits vom Stressmodus in den Entspannungsmodus zu kommen und in weiterer Folge Schritt für Schritt den Zugang zu deiner Weiblichkeit zu entdecken. 

Den Weg aus der sexuellen Unlust und hin zu einer lustvollen Sexualität gibt es.

Oftmals ist es auch sinnvoll, deinen Partner mit in das Sexualcoaching zu nehmen. Deine sexuelle Unlust ist in der Regel ein Ergebnis vieler verschiedener Faktoren, die eben durchaus mit deinem Partner zu tun haben können. Aufklärung über die weibliche Sexualität und sinnliche Berührung helfen manchmal, damit Frau sich wieder der eigenen Lust hingeben kann. 

Würdest du gerne wieder mehr Lust haben? Dann lass uns drüber reden. 

Hast du noch Fragen, dann schreib mir eine E-Mail. 

Mein Sexualcoaching gibt es persönlich in Wien in meiner Praxis, online oder telefonisch

Leistungen

  • Sexualberatung

    Ziel- und körperorientiert zu einer erfüllten Sexualität. 

  • Sexological Bodywork

    Erweitere dein sexuelles Potenzial über das körperliche (somatische) Lernen. 

  • Paarcoaching

    Für Paare, die ihre Sexualität intensiver und kreativer gestalten wollen.

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Kontakt

Monika Seidel
Bruno-Marek-Allee 18/4
A-1020 Wien

Tel.: 0660/650 85 49
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